Geologie deutsch

Entstehung der Schwäbischen Alb

Geologie: Schwäbische Alb, Karstgestein, Höhlen, etc.

Alles begann in der Jurazeit, dem Zeitraum von vor ca. 200 bis ca. 140 Mio. Jahren. Das heutige Europa war Teil des Superkontinents Pangäa und größtenteils vom Thetysmeer bedeckt. Unsere Gegend gehörte zu einem, tropischen flachen Seitenausläufer davon, dem Jurameer. Die aus den Überresten von Schwammriffen, Schnecken, Muscheln u.a. Meeresgetier entstandenen Kalkschlämme, bildeten mit der Zeit die Meeresablagerungen (Sedimente) als Basis für die Gesteine des weißen Jura, die heute die Schwäbische Alb aufbauen.

Aus der folgenden Kreidezeit bis vor 65 Mio. Jahren (Aussterben der Dinosaurier), sind auf der Alb keine Spuren erhalten geblieben. Das Gebiet war wohl die meiste Zeit Festland, die Temperaturen waren hoch, das Gestein wurde durch die natürliche Erosion abgetragen. Daher lassen sich von mit großer Wahrscheinlichkeit durch die Landschaft ziehenden Dinosauriern, keinerlei Spuren oder Relikte finden.

Mit der Alpenbildung, also dem Abtauchen der afrikanischen unter die europäische Landplatte im Erdzeitalter des Tertiärs (65 bis vor 2,5 Mio. Jahren), begannen sich sowohl der Schwarzwald als auch die Schwäbische Alb zu heben. Wobei die Alb leicht nach Südosten kippte, so wie sie sich heute noch darstellt. Das Klima war tropisch, Gesteine wurden weiter abgetragen und das Alpplateau von etwa 350 vulkanischen Schloten durchstoßen. Vor allem Bereich Kirchheim u.T. und Bad Urach sind Zeugenberge und Krater aus der Zeit von vor 11-17 Mio. Jahren noch deutlich im Landschaftsbild zu erkennen. 

Im Pliozän, dem Übergang vom Tertiär ins Quartär, dem Zeitalter der Eiszeiten, ist vor etwa 5-2 Mio. Jahren schließlich das heutige Landschaftsbild der Schwäbischen Alb wie wir es kennen, entstanden. Das sind tiefe Karsttäler, Karstquellen wie der Blautopf, Wasserfälle und schroffe Felsen. Natürlich nicht zu vergessen, die vielen Höhlen, an die 2.700 davon hat die Schwäbische Alb zu bieten. Sie entstanden zum einen durch die Auswaschung mit Wasser (Erosion), zum anderen durch die Lösung des Kalksteins durch saures CO2 (Korrosion), die sog. Verkarstung. In diesem Zeitraum hat sich die Sontheimer Höhle als Flusshöhlensystem etwa parallel zum Tiefental gebildet. Die heutige Höhle ist ein Rest dieses Systems. Sie beindruckt noch immer durch große, weite Hallen, mit interessanten Klüften, hohen Schächten sowie beeindruckenden Tropfsteinformationen.

Norbert Klotz 

Weitere Informationen in der Broschüre zur Sontheimer Höhle, erhältlich an der Höhlenkasse.